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Gesine Danckwart, 1969 geboren bei Lübeck und dort aufgewachsen, arbeitete an Theatern in Wien, Mülheim und Berlin, studierte Theaterwissenschaft und gründete eine Spielstätte für freies Theater in Berlin-Moabit. Ihre Theaterstücke werden an diversen Theatern im In- und Ausland gespielt und wurden als Hörspiele umgesetzt. Gesine Danckwart arbeitet als Autorin und Regisseurin für Film- und Theaterprojekte. Ihre Arbeiten entfernen sich von der Bühne und begeben sich verstärkt in Lebensräume, um dort Inszenierungen, Realitäten und Interaktionen miteinander zu verbinden. Zuletzt entstand unter anderem Ping Tan Tales, ein mehrjähriges Theater- und Publikationsprojekt über China, das nach Stationen in Berlin, Hamburg und Peking 2010 auf der Expo Shanghai gezeigt wurde.
Wunderland
Ein Auftragswerk für die Frankfurter Positionen 2013 – eine Initiative der BHF-BANK-Stiftung
Idealerweise für eine Besetzung von fünf Schauspielern/Schauspielerinnen. Mindestens. Gerne ein Alterspanorama bis über siebzig.
Im Wunderland sind sie alle zu Hause: die Armen, die Karrieristen, die Jungen, die Mütter, die Arbeitslosen – Danckwartsche Stadtfiguren. Schwerelos tauchen sie immer wieder aus diesem literarischen Mosaik des urbanen Neben-, Gegen- und Miteinanders auf. Das feinsinnige Abbild einer grausamen, aber auch vielversprechenden Großstadtrealität.
Dass dies alles so wunderbar leicht und komisch voll beschwingter Melancholie sei, habe damit zu tun, dass Gesine Danckwart nicht bloß eine gnadenlos liebevolle Menschenbeobachterin sei, sondern auch eine Sprachveredlerin, schrieb Die Rheinpfalz über die Uraufführungsinszenierung von Cilli Drexel, die 2013 zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater in Berlin eingeladen wurde.
Wunderland ist als Auftragswerk für die Frankfurter Positionen entstanden, die 2013 unter dem Motto »An der Grenze – Über die Zukunft der Moderne« stehen und »Ausprägungen spezifisch moderner Grenzverschiebungen unserer westlichen Zivilisation in einem Treibhausklima beschleunigter Dynamik näher beleuchten.
Täglich Brot
3 D, 2 H
„Gesine Danckwarts … in Jena als Koproduktion des dortigen Theaterhauses mit dem TIF, den Sophiensaelen Berlin und dem Thalia Theater Hamburg uraufgeführter Text, besteht aus Monologen, die sich manchmal aus dem Inneren vorwagen, mitunter fast in Dialoge münden, die aber aus Angst vor Enttäuschung ihrer Träger im entscheidenden Moment abbrechen. Zwischen den Stühlen, den Arbeitsplatz-Inseln im verplätschernden Meer der Zeit, bleibt viel Raum für Assoziationen, auch für ausgereizte Dynamik zwischen nachdenklich klingender Stille, hektischer Betriebsamkeit und hysterischen Ausbrüchen. Im Wechsel zwischen Frust und kleinen Siegen versteckt sich die Tristesse. Sie lauert aber in den Köpfen – der Geist blockiert, wird in Banalitäten aufgerieben.
Um das Tägliche Brot im ursprünglichen Sinn geht es längst nicht mehr. Fünf einsame Tages(ge)schichten werden geschrieben vom Kampf um Selbstwertgefühl und Erfolg, gegen Einsicht in die Absurdität der verrichteten Dienstleistungen und des eigenen Daseins.“ Dresdner Neueste Nachrichten
Girlsnightout
3 D
Sie sind jung, sie sind frech, sie nehmen kein Blatt vor den Mund, sie sind in Aufbruchstimmung. Und sie reden: über Männer, über den besten Fick – klar, ohne geht´s nicht, – über das, was in der Zukunft vielleicht…, über den Sommer – neulich, im Schwimmbad -, über die kleinen Dinge des Lebens, die wilden Sachen im Kopf und die Gefühle im Bauch – hat schon mal jemand „mein Blütenstengel“ zu dir gesagt? -, über Klamotten, Schuhe, den persönlichen Stil. Sie haben Träume und Wünsche, manchmal auch Hoffnungen. Sie suchen Zärtlichkeit und Bestätigung. Sie wollen sich amüsieren. Am besten noch heute Abend. Ganz normale junge Frauen eben in einer Girlsnightout..