Sasha Marianna Salzmann ist freie Autorin und lebt in Berlin und Istanbul. Geboren wurde sie 1985 in Wolgograd, wuchs in Moskau auf und übersiedelte 1995 nach Deutschland. Sie studierte Literatur/Theater/Medien an der Universität Hildesheim und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin.
Ihre Gedichte, Essays und Kurztheaterstücke wurden in diversen Magazinen publiziert. Sie ist die Mitbegründerin des Kultur- und Gesellschaftsmagazins freitext.
Ihr erstes abendfüllendes Theaterstück Weißbrotmusik gewann den wienerwortsaetten Preis 2009 und IKARUS 2012 und wurde zu diversen Festivals eingeladen.
2012 wurde sie mit dem 17. Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker für das Stück Muttermale Fenster Blau ausgezeichnet.
Ihr Stück Muttersprache Mameloschn wurde 2013 als bestes Stück des Jahres mit dem Mülheimer Publikumspreis 2013 geehrt.
Salzmann initiierte zusammen mit Deniz Utlu die Literaturwerkstatt Neue Deutsche Stücke in Kooperation mit dem Ballhaus Naunynstraße und Maxim Gorki Theater Berlin.
Seit 2013 ist sie die Hausautorin des Maxim Gorki Theaters Berlin und leitet als Kopf der freien Gruppe Conflict Zine ArtsAsylumdessen Studiobühne Я.
Muttersprache Mameloschn (Mother TongueMameloschn)
Drei Frauen, drei Generationen einer jüdischen Familie: Großmutter, Mutter und Tochter. In den Generationen wiederholen und variieren sich die Abhängigkeiten wie auch der Versuch, sich abzugrenzen. Die Fragen nach Identität, nach Zugehörigkeit und Heimat werden vor dem Hintergrund eines latenten Antisemitismus in der DDR gestellt, den die Mutter bitter erfahren musste. Und auch wenn sich inzwischen einiges geändert hat, so sind doch viele Fragen dieselben geblieben.
WEISSBROTMUSIK (White Bread Music)
Inspiriert von dem realen Fall der so genannten „Münchner-U-Bahn-Schläger“ handelt WEISSBROTMUSIK von drei Jugendlichen – Sedat, Aron und Nurit –, die sich in einer Welt wieder finden, deren Themen und Konflikte nicht die ihren sind, die sich überfordert fühlen. Die Situationen spitzen sich zwangsläufig zu. Das Scheitern der Jugendlichen ist vorprogrammiert. Paradigmatisch zeigt das Stück die Schwierigkeiten von Jugendlichen, die zwischen erster und zweiter Generation, Vaterland und Wohnort sich orientieren und zu einem eigenen Standpunkt in einem Wirrwarr von Kulturen und Religionen finden müssen.
2009 wurde Marianna Salzmann für WEISSBROTMUSIK mit dem österreichischen Exil-DramatikerInnenpreis ausgezeichnet.
WIR ZÖPFE (UsBraids)
Die letzte Woche vor Weihnachten: traditionell die Zeit der Stressfallen, der Familienstreitigkeiten und Beziehungsdramen. Die Figuren in dieser Weihnachtskomödie wollen so gar nicht zum Klischee vom deutschen bürgerlichen „Fest der Liebe“ passen. Denn sie alle – Christen, Juden, Moslems – sind gar nicht in Deutschland geboren: sieben Menschen, deren migrantische Biographien sich just zum deutschesten aller Feste berühren, überschneiden, ineinander verflechten. Alte Zöpfe werden gekappt, neue geknüpft. Weihnachten halt.